Mali: Imzad-Schule in Kidal

2013

Die Imzad, eine einseitige Geige, ist ein altes, aus der Tradition der Tuareg nicht wegzudenkendes Instrument. Der Klang der Imzad ist in der Kultur der Tuareg ein moralischer Halt. Im Juli 2010 wurde die neue Imzad-Schule in Kidal, Mali, vom Verein Taghreft Tinariwen zusammen mit der Jutta Vogel Stiftung ins Leben gerufen. Zehn Frauen haben begonnen, bei einer Imzad-Spielerin aus Kidal das Spielen dieses Instrumentes zu lernen.

Die Leitung haben gemeinsam Mohamed Ag Erless, der Kulturbeauftragte von Kidal, und Koci Walet M’Bareck übernommen. Schon Ende Juli haben die Frauen gemeinsam mit ihrer Lehrerin für zwei Wochen eine sehr alte Imzad-Spielerin in einem Nomadencamp 50 km außerhalb von Kidal besucht, von ihr verschiedene alte Lieder gelernt und auch einige überlieferte Herstellungsweisen des Instrumentes, das aus einer Kalebasse, Ziegenleder und Pferdehaaren sowie einem weichen Holz gebaut wird.

Am 9.2.2011 durfte die neue Imzad-Schule bei einem Besuch des Staatspräsidenten auftreten und zwei Lieder spielen. Natürlich war dieser Auftritt noch nicht perfekt, aber er hat die Imzad-Schule überall in Kidal, aber auch in Bamako, der Hauptstadt von Mali, bekannt gemacht. Im Dezember 2013 hat die UNESCO die IMZAD, ihr Spiel und die mit dem Instrument verbundenen Kenntnisse und Praktiken als immaterielles Weltkulturerbe anerkannt.

Einsaitige Streichlaute imzad

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Kontakt

Logo: Silhouette einer Person mit Text: „Jutta Vogel Stiftung, Kulturerhalt in den Wüsten Afrikas“

Jutta Vogel Stiftung

Prof. Michael Bollig
Institut für Sozial- und Kulturanthropologie
Universität zu Köln
Albertus-Magnus-Platz
50923 Köln

E-Mail: info@jutta-vogel-stiftung.de

Tel.: +49 (0)221 470 76647