Während seiner Expedition in den Jahren 1850 bis 1855 war Agadez eine wichtige Station für den deutschen Afrikaforscher, der von hier zur Erkundung des Tschad-Sees aufbrach. Zuvor wohnte er einige Zeit im Haus seines Fremdenführers. Dessen Nachkommen leben noch heute dort und bewahren die Erinnerung an Heinrich Barth. Es beherbergt noch einige Objekte aus Barths Besitz, darunter die Reisekisten, die alles enthielten, was er auf dem Weg durch die libysche Wüste benötigt und gesammelt hatte. Obgleich die Eigentümer des Hauses die Gegenstände sorgfältig hüteten und vor einigen Jahren einen Teil der Räume mit großzügiger Hilfe der Deutschen Botschaft als Museum herrichteten, bedarf der traditionelle Lehmbau inzwischen dringend der Sanierung. Um künftig einen regelrechten kleinen Museumsbetrieb zu ermöglichen, der auch das Auskommen der Familie sichert, wird das Haus jetzt von Grund auf instandgesetzt und mit Elektrizität ausgestattet. Ein wichtiges Element dieser Sanierung ist es, alle Arbeiten mit ortsansässigen Handwerkern auszuführen und die Objekte in Zusammenarbeit mit einem nigrischen Konservator vom Museum in Niamey zu restaurieren. Die Leitung liegt in den Händen von Prof. Dr. Klaus Schneider, Direktor des Rautenstrauch-Joest-Museums – Kulturen der Welt in Köln und Präsident der Heinrich-Barth-Gesellschaft. Entsprechend den Zielen der Stiftung soll das Heinrich-Barth-Haus – eingebunden in touristische Konzepte und in Kooperation mit den Schulen in Agadez – der Erhaltung des kulturellen Erbes und dem Dialog der Kulturen dienen. Vom Sultan in Agadez wurde das Projekt mit großer Freude aufgenommen. Das kleine Museum liegt in der historischen Altstadt von Agadez, die im Juni 2013 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde.