Mauretanien: Publikation zu Haratines

2013

Die Jutta Vogel Stiftung hat jüngst die Endredaktion des Buches von Professor Zekeria Ould Ahmed Salem von der Universität de Nouakschott in Mauretanien unterstützt, das im Juli 2013 unter dem Titel „Prêcher dans le désert: Islam et transformations sociales en Mauritanie“ (ISBN: 978-2-8111-0907-3) im Verlag Karthala (Paris) erschienen ist.

Bei der Studie handelt es sich um die erste systematische Untersuchung zum Verhältnis von Islam und sozialem Wandel im postkolonialen Mauretanien. Die „Islamische Republik Mauretanien“ wurde 1960 von Frankreich unabhängig und hat seither sehr unterschiedliche Entwicklungen politischer, religiöser und sozialer Art durchlaufen. Vor allem die arabisch-sprachige Bevölkerungsgruppe der Haratines, denen eine Sklavenvergangenheit zugeschrieben wird, hat eigene theologische und juristische Normen ausgeprägt, die sie in Fragen von Abstammung, innerethnischer Heirat sowie Heirat über Hierarchien hinweg von ihrer Umgebung und somit auch der übrigen islamischen Rechtsprechung unterscheiden. Daraus resultieren wiederum unterschiedliche Einflüsse von Moscheen und Imamen.

Im Kern geht es dabei um das Zusammenleben der Haratines in und mit einer ursprünglich nomadischen Gesellschaft. Diese sehr komplexen Zusammenhänge hat der Autor erforscht. Seine Ergebnisse sollen dazu beitragen, die wesentlichen Transformationen im individuellen wie im gesellschaftlichen Leben zu verstehen, von denen auch künftige Entwicklungen mit geprägt sein werden. In diesem Sinn versteht sich die Förderung des Projekts als Beitrag zum Kulturerhalt in der südwestlichen Sahara.

Mauretanien

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Kontakt

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Jutta Vogel Stiftung

Prof. Michael Bollig
Institut für Sozial- und Kulturanthropologie
Universität zu Köln
Albertus-Magnus-Platz
50923 Köln

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